Georgiens IT-Boom: Profitiert das Land vom russischen Tech-Exodus?

| aktualisiert am 5.Juni 2023 - News 

Georgiens Wirtschaft erlebt eine bemerkenswerte Verwandlung. Seit Beginn des Ukrainekriegs flüchten tausende russische IT-Experten in das kleine Land im Kaukasus. Wie sich Georgien angesichts der Masseneinwanderung der Fachkräfte verändert, erfahrt ihr im Video.

Ein bemerkenswertes Phänomen ist die Zunahme russischer Spieleentwickler wie Slava und seinen Freunden, die ihr neues Zuhause in Georgien gefunden haben. Sie haben viel Berufserfahrung, Know-how und Kapital mitgebracht, wodurch sie hier Unternehmen gründen und Immobilien kaufen können. Dies hat der georgischen Wirtschaft 2022 einen enormen Schub verliehen, mit einer Wachstumsrate von 10% - eine der höchsten weltweit.

Doch diese Transformation birgt auch Schattenseiten. Die Mieten sind explodiert und junge Georgier:innen können sich kaum noch eine Wohnung leisten. Darüber hinaus strömen immer mehr Produkte aus Chinas Fabriken täglich über den sogenannten mittleren Korridor nach Europa, der eine Alternative zum Transit über Russland darstellt. Trotz der Herausforderungen plant Georgien, seine Infrastruktur auszubauen, darunter die Eisenbahnverbindung in die Türkei und hochrangige Straßennetze.

Allerdings sind diese Pläne ambitioniert und die Umsetzung von Milliardenprojekten wie dem Tiefseehafen in Anaklia und einem Strom- und Datenkabel von Georgien über das Schwarze Meer nach Rumänien steht noch aus. Währenddessen sind Slava und seine Freunde noch unentschlossen, ob sie dauerhaft in Georgien bleiben werden, da sowohl Europa als auch die USA um IT-Fachkräfte buhlen. Der WKÖ-Wirtschaftsdelegierte Gerhard Lackner berichtet aus Tiflis.

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